Schlaflose Nacht

Einen schläfrigen guten Morgen wünschen wir - packen jetzt unsere Sachen und machen uns dann auf zum Erdbeerhaus, anschließend zum Wasserfall und schließlich nochmal zum Grand Canyon, ehe wir den Bus zurück nach Chiang Mai nehmen.

Nach einem lecken Frühstück, bestehend aus Naturjoghurt, Früchten und einer weiteren leckeren Kokossuppe, setzten wir uns auf das Moped und fuhren zu dem sogenannten "Erdbeerhaus", dessen Besuch uns wärmstens empfohlen wurde.

Dort angekommen erblickten wir eine wilde Konstruktion, die ein wenig einer Tankstelle ähnelte, in welcher man unzählige überteuerte Souvenirs und Essen kaufen konnte. Hinter dieser erstreckte sich ein sehr gepflegter Garten mit einem kleinen Erdbeerfeld und einer Vielzahl kitschiger Pappaufsteller, an welchen die Asiaten wie wild Selfies schossen - eine richtige Touristenbude also... So schnell wie wir gekommen waren verließen wir diese "Attraktion" auch wieder und machten uns auf den Weg zu unserem nächsten Stop: ein Wasserfall (wir lieben ja die Wasserfälle), welchen wir ein wenig erkundeten. Leider war das Wasser mal wieder sehr dreckig, da es in Thailand leider gang und gäbe ist, seinen Müll einfach in die Flüsse und Wälder zu schmeißen... Wir erkundeten ein wenig die Gegend, machten viele schöne Fotos und fuhren weiter zu einem kleinen Tempel, welcher mitten auf ein Reisfeld gebaut wurde. Dieser konnte nur über eine kleine Brücke aus Bambus erreicht werden, welche sich über die überfluteten Felder schlängelte. Gesäumt wurde diese zierliche Konstruktion durch einige kleine Hütten aus Holz, welche die Bauern als Lagerstätte zu nutzen schienen. 

Diese so friedliche und wunderschöne Atmosphäre, ohne wilde Touristen mit Selfiesticks, wurde lediglich durch einen kleinen Zwischenfall getrübt... Ein plötzlicher Aufschrei Vanessas - sie hatte eine Schlange entdeckt... 

Diese war nicht besonders groß, schlängelte sich aber gleich neben der Brücke entlang, weswegen erst einmal ein wenig Überzeugungsarbeit geleistet werden musste, bevor wir unseren Weg zum Tempel fortsetzen konnten.

(Als wir am Abend WLAN hatten, googelten wir die Schlange - eine Fischnatter,zum Glück ungiftig.)

 Wir verbrachten noch viel Zeit auf dem Reisfeld und genossen die Landschaft, ehe wir zum Grand Canyon fuhren, um ihn noch einmal bei Tageslicht zu begutachten. 

Beim Weg dort hin trafen wir eine deutsche Bekannte wieder, welche wir im Bus nach Pai kennen gelernt hatten. Wir tauschten uns kurz über die coolsten Plätze und Vorhaben aus und liefen schließlich weiter. Das Gebiet des Grand Canyon war wesentlich größer als das in Chiang Mai, sodass wir eine Menge zu erkunden hatten. Anschließend fuhren wir in unser übliches Lokal um etwas zum Mittag zu essen, ehe wir unsere Rucksäcke nahmen und zum Minivan stiefelten. Dort angekommen waren wir etwas schockiert, da wir unsere Rucksäcke auf das Dach des Minivans packen mussten und aber wussten, dass es regnen soll. Auch die Plane, welche der Fahrer, der übrigens tiefrote Augen hatte und keine normale Bewegung ausführen konnte, als hätte er sich zuvor eine ordentliche Portion Drogen reingepfiffen, darüberspannte, half leider nichts. Nach einer sehr ruckeligen Fahrt bei strömenden Regen, welche unser Magen dank der Reisetablette gut überstanden hatte, kamen wir endlich in Chiang Mai am Busbahnhof an. Wir waren heilfroh noch am Leben zu sein, da der besagte Fahrer wie der letzte Henker gefahren ist. So ist er bei einem Überholmanöver fast mit einem LKW zusammengefahren...

Nun konnten wir aber erstmal bei strömenden Regen unsere nassen Rucksäcke in Empfang nehmen bevor wir uns nach einem kleinen Abendbrot auf den Weg zu unseren heutigen Unterkunft machten: einem Mc Donalds. Wir kauften noch schnell in einem Supermarkt ein bischen Toast für unsere anstehende 13-stündige Zugfahrt am nächsten Morgen ein und vergnügten uns denn bis 4 Uhr in dem schicken Fast Food - Tempel. Dank des freien WLANs war es aber auszuhalten. Kurz bevor wir uns auf dem Weg zum Bahnhof machen wollten quatschten uns eine Frau und ein Mann aus Holland an - Zeugen Jehovas, wie sich recht schnell herausstellte... (Mit den beiden redeten wir gut eine halbe Stunde über Gott und die Welt (im wahrsten Sinne des Wortes). Die Situation war jedoch sehr ungezwungen und die beiden waren sehr sympathisch (bei weitem nicht so penetrant wie man es man es teilweise aus Deutschland kennt, wenn sie bei einem zu Hause Sturm klingeln...). So sprachen wir mit ihnen über ihren Job und ebenfalls die "größte Irrtümlichkeit der Bibel". Demnach sei nicht Gott das Zentrum der Welt, nein, es ist der Teufel (so steht es laut derer Aussage in der Bibel). Nachdem wir das Gespräch dann beendet hatten, liefen wir zum Bahnhof, wo 6:30 Uhr unser Zug nach Lopburi abfuhr... Hier erlebten wir ein ganz neues Abenteuer, was aber wieder eine ganz eigene Geschichte ist... Nur so viel vornweg: Wir wollten Geld sparen und kauften uns Tickets in der 3. Klasse - eine prägende Erfahrung stand uns bevor...

 

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