Heute hieß es Abschied nehmen. Wir verließen nach unserer 2 wöchigen Tätigkeit als Englischlehrer die idyllische kleine Provinz Sing Buri und machten uns wieder auf in Richtung Bangkok, um bald in ein neues Abendteuer zu starten.
Guten Morgen ihr lieben ! Heute ist der 26.11.2016 und Abreisetag aus dem schönen Homestay von Peetim. Zum Glück haben wir unsere Klamotten schon gestern Abend gepackt, denn wie immer kommen wir nicht aus dem Bett. 8 Uhr ist Frühstückstime und das zum letzten Mal - neeeein, ich glaube den Eiskaffee, die heißen Sandwiches und das frische Obst werden wir wirklich sehr vermissen. Nachdem wir unsere Bäuche noch ein letztes Mal vollgehauen hatten, packten wir das letzte Zeug in die Rucksäcke, verabschiedeten uns von allen, machten noch ein paar Abschiedsfotos und stiegen in ein Taxi, welches uns zum Busbahnhof bringen sollte, denn von da aus wollten wir nach Ayutthaya fahren. Allerdings hielt das Taxi an einem sehr großen Highway, wo weit und breit keine Busstation zu sehen war. Auch nach mehrmaligen Fragen, ob wir hier richtig sind, antwortete der Taxifahrer immer noch mit ja - also stiegen wir einfach aus, etwas anderes blieb uns ja nicht übrig. Es war jedoch nichts zu finden, keine Anzeichen von einer Busstation weit und breit. Zum Glück hielt ein Minivan, welcher auf dem Weg nach Bangkok war, an, welcher uns entdeckt hatte, und fragte uns, wo wir hin wollen. Kurzerhand entschieden wir uns ihm zu folgen und später einfach einen Tagesausflug in das nur ca 100 km entfernte Ayutthaya zu machen.
2,5h später erreichten wir dann auch schon einen der Busbahnhöfe in Bangkok. Wir begaben uns direkt auf die berühmt berüchtigte Backpackerstraße - die Khaosan Road. Relativ schnell fanden wir ein kleines aber feines Hostel, welches noch nicht einmal eine Woche geöffnet hatte. Gut für uns, denn mit einer guten Bewertung auf Tripadvisor kann man oft im Gegenzug einen guten Preis heraushandeln. Nach einer kurzen Erholungsphase machten wir uns auf den Weg die Umgebung etwas genauer zu erkunden. Wir schlenderten also ein wenig über die Straße und durch die umliegenden Gassen. Anschließend besuchten wir zwei Tempel, unter anderem den Wat Saket (Golden Mount), dessen umliegende Bereiche voll mit Künstlern waren, die diesen mit Wasserfarben abzeichneten. Vor dem Tempel befanden sich Sitzbänke, die zur Erfrischung mit Wasserdampf besprüht worden, also legten wir erstmal eine gemütliche Pause ein. Anschließend liefen wir den Tempelberg hinauf, vorbei an kleinen angelegten Wasserfällen und großen alten Glocken. Leider wurde der Tempel gerade gebaut, sodass man ihn nicht ganz erkennen konnte, aber die Aussicht über Bangkok war wirklich toll - sowohl die armen als auch die reichen Viertel konnte man sehen, die prunkvollen Tempel und Hochhäuser, sowie den verrückten Verkehr mit den zig-tausenden wilden Mopedfahrern.
Nach der Besichtigung sind wir mit dem Bus zum Bahnhof gefahren (Bus fahren klappt teils schon ganz gut) und haben uns für den folgenden Tag die Tickets nach Ayutthaya gekauft, denn da sollte unser Tagesausflug hingehen.
Zurück auf der Khaosan Road kauften wir uns erstmal mein Lieblingsessen Pad Thai und gingen schließlich in unser Hostel, denn der nächste Tag, das wussten wir, würde anstrengend werden.
Am nächsten Morgen wurden wir mit einer netten Überraschung begrüßt, denn anders als am Vortag vereinbart bekamen wir auf einmal ein leckeres Frühstück, worüber wir uns natürlich seeeehr freuten! Nach dem Essen machten wir uns auf zum Bahnhof, um den Zug nach Ayutthaya zu nehmen.
Im Zug angekommen, natürlich wieder in der 3. Klasse - hier trifft man viele nette Locals, machten wir es uns bequem, denn wir wussten bereits, dass selbst kurze Strecken (in diesem Fall circa 100km) eine halbe Ewigkeit dauern. So fuhren wir 2,5h. Der Zug wurde mit der Zeit immer voller, sodass selbst die Stehplätze langsam ausgingen. Angekommen in Ayutthaya mieteten wir uns klappriges Fahrrad, um die Stadt auf eigene Faust erkunden zu können. Auch das Wetter war wunderschön, sodass unserer Tour nichts mehr im Weg stehen sollte, doch dann kam der Verkehr uns in die Quere... Keine festgelegten Straßenmarkierungen, keine Ampeln, keine Radwege - keine Regeln !
Mit viel Glück schafften wir es durch die Straßen zum ersten Tempel. Und da Ayutthaya die Hauptstadt des alten Königreiches war, gibt es von denen hier auch nicht zu wenige...
Den ganzen Tag fuhren wir durch die Stadt und besuchten Tempel, welche natürlich wirklich schön waren, aber irgendwann einfach nichts besonderes mehr sind. Die große Aufregung kam dann am Abend, als wir im Dunkeln, ohne Fahrradlicht, den beschriebenen Verkehr passieren mussten, um ans andere Ende der Stadt zu kommen, da wir an einem weit außerhalb liegenden Tempel den Sonnenuntergang beobachtet hatten. Oh mein Gott waren wir froh, als wir nach einer halsbrecherischen Fahrt endlich heil angekommen waren.
Nach Abgabe des Fahrrads holten wir uns noch Abendessen, Papayasalat und eine typisch Thailändische Suppe und auf ging es nach Hause. Im Zug trafen wir noch einen alten 'Soldaten' (zumindest sagte er das), welche uns versuchte seine Lebensgeschichte zu erzählen. Im Nachhinein erzählte uns ein anderer Passagier, dass der besagte 'Soldat' nur ein bisschen über den Durst getrunken hatte. - Aber egal, ein lustiges Erlebnis war es allemal. Dafür zahlt sich halt die 3. Klasse immer wieder aus.
Im Hostel angekommen fielen wir dann todmüde ins Bett. Wir wollten noch einmal viel schlafen, denn am nächsten Tag stand für uns ein Flug nach Hanoi, die Hauptstadt Vietnams, auf dem Programm.
Bis dahin!
Kommentar schreiben