Im Goldrausch

Knapp 2 Wochen nach unserer Ankunft im Land der langen weißen Wolke hatten wir dann unsere kleine Wohnung auf Rädern fertig gebaut, alle Formalitäten waren erledigt und wir hatten uns auch schon gut eingelebt. So konnte es endlich los gehen!

Das Ziel: eine Weihnachtsbaumfarm. 

Hier arbeiteten wir 6 Tage, verschnitten Bäume und kümmerten uns um die Kinder des Eigentümers. Wir schliefen im Auto, nutzen aber sonst seine Unterkunft zu jeglichen anderen Zwecken. 

Die Arbeit war durchaus schwerer, als man sie sich vorstellt: Habt ihr schon mal 5000 Bäume in der Bücke verschnitten ? Sicherlich könnt ihr euch vorstellen, wie es unseren Rücken ging. 

Aber auch die Arbeit bei jedem Wetter war nicht unbedingt einfach - Respekt an alle Farmer! 

 

Am 02.03.2016 starteten wir dann einen weiten Ausflug. Ziel war Kaikoura, die Stadt der Meeressäuger. Das Wetter war toll, es war heiß und super sonnig - also perfekt um am Meer zu sein! 

Wir verschafften uns erst einen kleinen Überblick darüber, was man denn alles sehen sollte, und stiefelten schließlich los. Erster Anhaltspunkt war die Robbenkolonie an der Küste. 

Habt ihr schon mal 10 m entfernt von einer Robbe gestanden? Nein? Dann probiert es aus, total schönes Gefühl. Nach einer kleinen windigen Wanderung durch die Kolonie herauf auf einen kleinen Berg, 

um Wale zu beobachten, fanden wir einen schönen Platz, um Ausschau zu halten. Leider wurden wir nicht so richtig fündig, bzw. waren wir uns nicht sicher, ob es wirklich Wale waren, 

deshalb brachen wir auf, um uns einen Schlafplatz zu suchen. Da wir mit der ganzen Angelegenheit noch nicht so vertraut waren bzw. auch kein offizieller Freedom Campingplatz in der Nähe war, 

fragten wir eine nette Frau, welche es uns erlaubte auf ihrem Grundstück zu campen. Ihr müsst wissen, dass es in Neuseeland nicht erlaubt ist einfach auf der Straße zu campen oder dort, 

wo es einem gefällt. Es gibt vorgeschriebene Plätze, die frei oder kostenpflichtig sind. Ansonsten haben wir auch gute Erfahrungen gemacht bei Farmen anzufragen, ob man denn mal eine Nacht auf ihrem Grundstück parken kann, wobei man meist mit sehr netten Leuten in Kontakt kommt.

Auch das Kochen funktioniert in unserem Van super. Wir haben einen Gaskocher mit zwei Platten im Auto, welcher super funktioniert, 

Manchmal steht dann auch ein feines Rindersteak bei uns auf dem Speiseplan - schließlich muss man ja auch das hervorragende Fleisch der glücklichen neuseeländischen Rinder nutzen! Wenn man genug die Preise vergleicht ist das Loch im Portemonnaie auch verkraftbar.

Den zweiten Tag in Kaikoura verbrachten  wir damit, das erste mal seit 3,5 Monaten Crêpes mit selbstgemachten Apfelmus zu machen, versuchten anschließend nochmals Wale zu sehen, fanden aber nur Robben, und schlenderten 

durch die kleine Stadt. Gegen Nachmittag fuhren wir dann zu einem Campingplatz am Meer mit hervorragender Aussicht und schliefen schließlich auch dort.

 

 

Am dritten und letzten Tag machten wir uns auf den Weg zurück nach Christchurch, denn unser lieber Farmer betrieb als zweites Standbein ein Bungeejumping/ Hüpfburgen Business, 

für welchen wir am Wochenende arbeiten sollten. 

Nach zwei Tagen am Bungee starteten wir dann einen Ausflug an die Westküste. Unser Chef hatte uns eingeladen, mit ihm und zwei seiner Freunde mit zum Goldgraben zu fahren, das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen!

Wir schliefen in einer sehr urigen Hütte mitten in den Bergen, fernab von jeglicher Zivilisation. Den Tag darauf verbrachten wir beim Angeln oder bei den Goldgräbern. 

Der Wetterbericht sagte allerdings starken Regen für die nächsten Tage voraus, wodurch sich das Tal sich in einen großen Fluss verwandeln und wir nicht mehr nach Hause kommen würden. So mussten wir gezwungener Maßen schon eher unsere Sachen zusammenpacken, gelohnt hatte es sich aber trotzdem allemal.

 

Da dies vorerst der Abschied von unserem Farmer war, denn wir wollten nun endlich weiter gen Süden reisen, überraschten wir ihn noch mit unserem Lieblingsfrühstück: Crêpes mit frischem Apfelmus. Wir plauderten über unsere Pläne und 

machten uns schließlich auf den Weg Richtung Wanaka, denn dort ist am kommenden Wochenende eine Farmerkonvention, bei welcher wir wieder am Bungee arbeiten werden.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0